So frech blickt Bertolt Brecht im Treppenhaus des Mittwoch:Theaters von der Wand – seit 1998, als ein Brecht-Jahr mit 3 Inszenierungen den „Hausautor“ feierte.
Und 2013 – „zum 115. Geburtstag?“ - nimmt das Theater diese Brecht-Tradition wieder auf. Brechts frecher Blick dürfte auch in der Sezuan-Inszenierung zu finden sein…
Das Stück:
Drei Götter (im Mittwoch:Theater sind es Göttinnen) lässt Brecht eine fiktive Stadt besuchen, um sie dort in Zeiten der Wirtschaftskrise nach einem Menschen suchen zu lassen, der trotz der Verhältnisse noch nach ihren Gesetzen leben kann: Sie suchen, und das ist schwierig genug, nach wenigstens einem Menschen, der noch gut sein kann. Nach langer vergeblicher Suche finden die Götter ausgerechnet eine Prostituierte, Shen Te, die ihnen Unterkunft gewährt. Mit dem Geld der Götter kauft sie sich einen Tabakladen, merkt aber bald, wie schwierig es immer noch ist, gut zu sein. Nur mit Hilfe eines Theatertricks lässt Brecht den Spagat gelingen: Shen Te beginnt ein Doppelleben und handelt als ihr „Vetter“ (als Mann also) skrupellos und „böse“. Das ist natürlich nicht im Sinne der Götter. In einer desillusionierenden Gerichtsverhandlung versuchen sie das Problem zu lösen, aber wir hören am Schluss von der Bühne Brechts berühmten Satz:
„Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen
Den Vorhang zu und alle Fragen offen.
Dabei sind wir doch auf Sie angewiesen
Daß Sie bei uns zu Haus sind und genießen.“
I cheated myself
Like I knew I would
I told you, I was trouble
You know that I'm no good.
(Amy Winehouse, You know I’m no good)
Marita Bading | |
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Janet Doant | |
Gundi Fechner | |
Annete Fessler | |
Heidi Förster | |
Daniela Glausch | |
Karl-Heinz Jacobs | |
Judith Jungfels | |
Peter Mainz | |
Joachim Meyer | |
Kordula Mitschke | |
Rüdiger Preuße | |
Cara Schröder | |
Hans Peter Zaumbrecher | |
Assistenz | Barbara Gerlach |
Regie | Till Büthe |
Premiere | 16. November 2013 |