Karlos

von Tankret Dorst

Ort der Handlung: Spanien im 16. Jahrhundert

Der bucklige, eigensinnige, phantasiebegabte Infant Karlos, von seinem Vater König Felipe zum Herrn der Welt bestellt, wendet sich immer mehr gegen seinen Vater, verschwört sich gegen ihn mit Juan d'Austria, dem schönen Kriegshelden, mit dem demokratischen Egmont und anderen. Es sind dies aber nur Doubles der wirklichen Personen, sie werden auf Betreiben des Großinquisitors zu Karlos geschickt, um ihn des Verrats zu überführen. So lebt Karlos mehr und mehr in einer unwirklichen Welt. Was ist echt, was ist simuliert? Der Vater sperrt ihn in seinem Zimmer ein, lässt Türen und Fenster zumauern. Hier haust Karlos einsam und frisst sich an einer Wildpastete tot.

Tankret Dorst

 

Ein Stück über Macht, Vaterkonflikte, Phantasie und Realitätsverlust

„Ich habe zu Schiller ohnehin seit der Spätpubertät ein gespaltenes Verhältnis. Das sind ja auch zumeist Jugendstücke. Darin - und in ihrem rhetorischen Idealismus- liegt allerdings auch ihre Kraft, ihre Verführungskraft. Ich habe eine große Abneigung dagegen.

Vielleicht war das wirklich ein zusätzliches Motiv, meinen anderen „Karlos“ zu schreiben, in dem der Prinz eben kein edler Jüngling ist, sondern eine Explosion in Philipps erstarrter Welt, in diesem Gottesstaat ohne Gott, wodurch allerdings Karlos keineswegs eine Identifikationsfigur für die Zuschauer wird. Das würde mich nicht itnteressieren.“

(T. Dorst)

Oliver Gruenke
Frederic Oberheide
Heidi Hoffmann
Zdenko Grobenski
Till Scholz
Julia Schmolling
Gundi Fechner
Karl-Heinz Jacobs
Joachim Meyer
Albert Waßmann
Hans Peter Zaumbrecher
Christine Schawara
Peter Mainz
Kordula Mitschke
Lorenz Fuchs
Plakat und Programmkarte Olga Tews
RegieTill Büthe
BühneChristian v.Frieling
Hans-Herrmann Scharnofske
TechnikJustin Heindorf
Julius Haase
Felix Krause
Julian Jungfels
Premiere01.Oktober 2005