Ein Lächeln für die Liebe

von Ludwig Zerull

„Karl, ein ehemaliger Artist, hat 30 Jahre lang mit Mathilde zusammengelebt. Mathilde hat als Kind nichts zu Wege gebracht; eigentlich wollte sie Pianistin werden. Karl brüstet sich damit, was er aus ihr gemacht hat. Aber ihr Klavierspiel hält er für musikalischen Schwachsinn“. Wir erfahren viel über Mathilde in Thomas Bernhards 1984 uraufgeführtem Zweipersonenstück „Der Schein trügt“, das jetzt im Mittwoch-Theater gespielt wird – obgleich Mathilde nicht auftritt. […].

Rüdiger Preuße als alter, resignierter und doch siegender Schauspieler Robert spielt seine Rolle fast stumm, aber überhaupt nicht mit der „notwendigen Gefühlskälte der Schauspieler“, die der lamentierende Karl Robert unterstellt. Preuße arbeitet auf jenes Lächeln am Schluss hin. Hans-Jürgen Mitschke als Karl, als eingebildeter Lebens – und Liebeskünstler, spielt genau so überzeugend […].

Für ihr Spiel und die Inszenierung von Olga Tews gab es begeisterten Beifall.



Hier geht's zum Stück: Der Schein trügt